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96,00 €
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Onlinekurs Das Dokumentarische im Digitalen

Inhalte des Kurses

Bereits die Frage ‘Was ist dokumentarisch?’ ist alles andere als einfach zu beantworten – und kommt die Frage nach ‘dem Digitalen’ hinzu, wird es noch komplexer. In den letzten Jahren sind im Zuge von Medienwandel und Digitalisierung neue, v.a. partizipative, vernetzt-vernetzende, dokumentarische audiovisuelle Praktiken entstanden, die aufgrund der Möglichkeit zu aktiver Teilhabe an Diskursen ein großes (inter-)kulturelles Potential bergen, von großer gesellschaftspolitischer Relevanz sind – aber auch für verschiedenste Wissenschaften neue Optionen bieten.

Dieser Onlinekurs widmet sich neuen Phänomenen und aktuellen Tendenzen, kontextualisiert diese und diskutiert Positionen – insbesondere hinsichtlich des Partizipations- und Interaktionsversprechens – des ‘Dokumentarischen im Digitalen’ und des Umgangs mit komplexen Wissenswelten. Diskurse der Dokumentarfilmtheorie, der New Media Studies und verschiedener – manchmal offensichtlicher, manchmal auch erst auf den zweiten Blick in diesem Kontext relevante Disziplinen – werden in Dialog miteinander gebracht. Dabei spielt die mediale Performanz interaktiver dokumentarischer Praktiken eine zentrale Rolle.

Ziele des Kurses

Ziele des Kurses sind

  • Basiswissen zu den wichtigsten wissenschaftlichen Theorien zum Dokumentarischen – insbesondere dem Dokumentarischen in Digitalen – und zu digitalen Medienkulturen zu vermitteln
  • zentrale Methoden und Vorgehensweisen der Forschung im Bereich des Dokumentarischen im Digitalen vorzustellen
  • ästhetische Darstellungskonzepte non-fiktionalen interaktiven Erzählens und deren Möglichkeit für Interaktion, Partizipation und Co-Creation zu diskutieren
  • Einblicke in die aktuell entstehenden komplexen Wissensökologien im Digitalen zu geben
  • mediale Praktiken und Arbeitsweisen von Medienschaffenden, Wissenschaftler*innen und weiteren Akteur*innen – menschlichen wie non-humans – in verschiedenen Bereichen vorzustellen

Der Onlinekurs kann in der Präsenzlehre in blended learning Verfahren eingesetzt werden, d.h. als Begleitung und Erweiterung von Vorlesungen und in Seminaren; es ist aber auch ein Selbststudium mithilfe des Kurses möglich. Als Ergänzung der Lehre bietet er eine Grundstruktur und entlastet durch anschauliche Vermittlung von Faktenwissen die Präsenzveranstaltung. Dadurch – sowie durch Impulsfragen und Reflexionsaufgaben – kann Raum für eine tiefergehende Diskussion von Inhalten geschaffen werden. 

Besonderer Wert wird dabei auf audiovisuelle Evidenz gelegt, d.h. auf einen einfachen, anschaulichen Zugang zum thematisierten Material. Allzu oft zeichnet dokumentarische Praktiken im Digitalen aus, dass sie äußert ephemer sind. Daher dient dieser Kurs zudem als dynamische Momentaufnahme des sich gerade ausdifferenzierenden Spektrums. Material, das u.U. nur schwer auffindbar ist oder das Studierenden unbekannt ist, wird kontextuell und ‘nur einen Klick’ entfernt eingebunden. Interaktivität und Interaktion, die aktive Beteiligung der Studierenden in dem per se interaktiven Online-Medium, werden gefördert. Es findet ein learning by doing statt.

Methodik – oder: Das ‘how-to’ – wie Sie diesen Online-Kurs am besten für sich nutzen können

Dieser Onlinekurs ist modular aufgebaut. Er umfasst 14 Lektionen – komplexere thematische Einheiten also –, die wiederum in einzelne Units aufgegliedert sind und sich schwerpunktmäßig mit Teilaspekten befassen. In einigen Units sind zudem komplexere Video-Essays integriert, die nochmals spezifische Aspekte vertiefen.

Der modulare Aufbau bedeutet in diesem Kontext, dass die Lektionen entweder der Reihe nach durchgearbeitet oder aber einzeln herausgegriffen werden können. Dies ist für Sie besonders relevant, wenn Sie z.B. keine Studierenden der Medienwissenschaft sind, sondern z.B. Ethnologie, Anthropologie, Soziologie, Politikwissenschaft oder Germanistik studieren, und sich schwerpunktmäßig z.B. für auto-dokumentarische Praktiken oder digital ethnography interessieren, für Formen non-linearen Erzählens und der Logik non-fiktionaler Hypertext-Erzählungen oder aber interventionistischen Praktiken des Dokumentarischen und medial initiierte Transformationsprozesse.

Jede Unit enthält zwischen den Theorieblöcken Impulse, die Sie dazu einladen, Inhalte zu überdenken, und die Sie immer auch wieder direkt zu dokumentarischen Projekten führen. Sie können Ihnen als Grundlage dienen für eine vertiefende Diskussion in der Präsenzlehre im Seminar. So wird hier Raum geschaffen, um aktiv den Austausch zu fördern, da reine Faktenvermittlung bereits in das Selbststudium ausgelagert ist. Gleiches gilt für die Reflexionsaufgaben am Ende der Units: Bei ihnen handelt es sich in der Regel um offene Fragen, auf die es kein automatisiertes Feedback geben kann. Auch sie sind als Anregung zum individuellen Nachdenken oder zur Diskussion in der Gruppe gedacht.

Außerdem schließt jede Unit mit einem Selbsttest, der auch sofort ausgewertet wird. Hier können Sie Ihr Verstehen überprüfen und ggf. nochmals Inhalte der Unit auffrischen. Die Selbsttests werden nicht bewertet und können beliebig oft wiederholt werden.

Eine umfangreiche Bibliographie am Ende jeder Unit schließlich ermöglicht es Ihnen, vertiefend in Publikationen zu dem Thema einzusteigen – wobei, so die Werke open access veröffentlicht wurden – diese auch direkt verlinkt sind.

 

Aufbau

Nach einer Einführung in zentrale Fragestellungen mit Blick auf das ‘Dokumentarische im Digitalen’ nähert sich der Kurs der Thematik zunächst in drei theoretischen Großblöcken an, die den drei Prismen der Betrachtung entsprechen, die wir hier vorschlagen: 

  • das Prisma des Dokumentarischen
  • das Prisma des Digitalen (was im weitesten unter ‘New Media Studies’ oder als Ansätze zur Untersuchung Digitaler Kulturen gefasst werden kann)
  • und das Prisma der medialen Performanz. 

Nach einem kurzen Aufriss, was ‘das Dokumentarische’ ausmacht und was speziell ‘dokumentarischer Film’ ist, folgt eine ‘kurze Geschichte’ des Dokumentarischen von seinen Anfängen bis heute.

Der zweite Block befasst sich mit Konzepten und Theorien digitaler (Medien-)Kulturen, bevor wir uns speziell verschiedenen Dimensionen des Interaktiven und medialer Performanz zuwenden – von pluri-linearem bzw. non-linearem Erzählen über verschiedene Dimensionen der Interaktivität, Interaktion, Partizipation bis hin zum Dokumentarischen als Intervention. Dabei werden auch verschiedene Hybridisierungstendenzen und dokumentarische Praktiken am ‘Rande des Spektrums des Dokumentarischen’ gleichermaßen berücksichtigt wie ‘Klassiker’ von i-docs – so man bei einem emergierenden Genre bzw. einer sich stets weiter ausdifferenzierenden Form von ‘Klassikern’ sprechen kann. So werden u.a. Überschneidung aktueller Praktiken des Dokumentarischen mit digital journalism und die Erweiterungen des dokumentarischen Nexus im Zuge von gamification diskutiert, aber auch Projekte aus dem Bereich VR non-fiction vorgestellt; Arbeiten im Grenzbereich zu artistic research finden ebenso Raum wie tendenziell aktivistisch-interventionistische Projekte; und nicht zuletzt werden Sie als Nutzer*innen (bzw. Interaktant*innen) des Kurses immer wieder eingeladen, selbst das Spektrum durch Impuls- und Reflexionsaufgaben entsprechend Ihres individuellen Interessenfokus zu erkunden.

Den Abschluss stellt eine Lektion dar, die nochmals zusammengefasst, welchen Stellenwert ‘das Dokumentarische im Digitalen’ in verschiedenen Bereichen unseres Lebens hat, welche sozio-kulturelle Relevanz dokumentarischen Praktiken im Sinne medialer Teilhabe zukommt, welchen Beitrag sie zur interaktiven und partizipativen Vermittlung und Verhandlung komplexer Sachverhalte theoretisch leisten können, und wie dies in der Praxis bisher realisiert wird. 

Kurs Content

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